Traumdeutung - Geld & Gold

Geld hat im Wachleben mit unserer Selbstachtung zu tun und mit unserem sozialen Status: wir treten sicherer auf, wenn wir Geld in der Tasche haben, denn wir fühlen uns somit eher gewappnet, den Widrigkeiten des Lebens zu begegnen. „Geld ist geprägte Freiheit“, sagte der russische Schriftsteller Dostojewskij, denn wer Geld hat, muss weniger Zugeständnisse machen und kommt bekanntlich schneller zu seinen Zielen. Doch Geld öffnet uns nicht nur Türen, sondern hat auch eine erotische und eine spirituelle Bedeutung, wie wir aus den Sprüchen „Geld macht sexy“ erkennen können oder an der häufigen Thematik der Schatzsuche in vielen Mythen und Legenden. Der Schatz aus Gold repräsentiert in den Mythen der Völker nämlich keine materielle Errungenschaft, sondern das kosmische Bewusstsein, eins mit aller Schöpfung zu sein, oder vielmehr ein Gottes-Bewusstsein zu haben. In der modernen Traumdeutung gelten Träume, in denen Geld eine große Rolle spielt, als Gradmesser des Selbstbewusstseins der Person: fühlt sie sich reich – und damit selbstsicher und zielorientiert – oder minderwertig, indem sie am Wichtigsten darbt, oder gar betteln muss?

Wenn wir im Traum große Geldmengen besitzen, vielleicht sogar Millionär sind, zeigt das, dass wir genügend Selbstvertrauen haben und positiv in die Zukunft blicken. Jedoch sollten wir es nicht übertreiben, denn wer zum Krösus wird, der nur noch seine Schätze bewacht und vielleicht nachts nicht schlafen kann, weil er Einbrecher fürchtet, geht definitiv einen falschen Weg – im Traum wie im Wachen. Werden wir tatsächlich bestohlen (siehe auch: Traumthema Verbrechen), so geht es um aktuelle oder zukünftige Verluste in unserem Ansehen oder einen Vertrauensbruch mit jemandem, den wir als guten Partner oder Freund kennengelernt haben. Wichtig ist auch, wie Ihre eigene psychologische Verfassung im Traum und nach dem Aufwachen ist: haben Sie Ihren Reichtum unbeschwert genossen, oder hatten Sie Schuldgefühle, weil Sie den Eindruck hatten, anderen vielleicht etwas wegzunehmen? Basierte Ihr Reichtum im Traum vielleicht wirklich auf einem Diebstahl oder Schwindel? Wenn ja, würden Psychologen diese Traumvision als Ausdruck von tief sitzenden Schuldgefühlen interpretieren, die sich nicht unbedingt auf Geld beziehen müssen, sondern eher auf die Sexualität. Haben Sie vielleicht versucht, sich Zuneigung zu kaufen? Oder beten Sie gar das Geld oder Gold als Ihren Götzen an?

Für viele religiöse und spirituelle Menschen ist der eigene Umgang mit Geld grundsätzlich problematisch, weil sie sich einbilden, dass ein bedürfnisloses und armes Leben wie die Askese eigentlich besser sei. Dies ist nicht unbedingt so, auch nicht in den Glaubenshaltungen der großen Religionen, denn mit Geld kann man durchaus gute Werke tun und seine eigene Spiritualität mit anderen teilen. Im Traum wie im Wachen kommt es darauf an, wie Sie mit Ihren Mitteln – symbolisch gesprochen – umgehen. Beachten Sie daher die Hinweise, die Ihr Traum-Ich Ihnen gibt, damit Sie sich selbst und Ihre Umwelt besser verstehen und am Ende doch „Gold schürfen“ können!

Im Traum gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen Geld und Gold. Geld kann in Form von Münzen oder Scheinen (oder heute eher Kreditkarten) vorkommen, Gold ist das zentrale Edelmetall der Welt, nach dem in Goethes Faust „alles drängt“. Denn Gold gilt bei den Alchimisten des Mittelalters als die Veredelung nicht nur der chemischen Elemente, sondern auch der menschlichen Seele. Wenn Sie im Traum also nach Gold streben – und nicht nur nach grünen Scheinen – so optieren Sie für eine bestmögliche Zukunft, auch in spiritueller und psychologischer Hinsicht. Achten Sie jedoch auch darauf, dass Gold in den Märchen der Welt auch die Konnotation „Kohle“ oder gar „Dreck“ hat: die Feen verwandeln Kohle in Gold, oder Gold wird wieder zu Kohle oder Dreck, wenn der Mensch zu habgierig wird… diese Konnotation von Gold soll bedeuten, dass es auch „schmutzig“ werden kann, wenn es zu unlauteren Zwecken missbraucht oder mit der falschen Einstellung genutzt wird. Denn glücklich macht weder Gold noch Geld, auch im Traum nicht.

Das Gegenteil eines Geld-Traums – arm zu sein – weist psychologisch gesehen auf Minderwertigkeitskomplexe und Angst vor der Zukunft hin. Wurden Sie beraubt und wenn ja, wer hat Ihnen etwas weggenommen: gibt es also eine Kausalität, weshalb Sie in Mangel leben? Oder lebten Sie im Traum schon immer in Armut? Wenn wir uns in Armut sehen, Schulden haben oder wenn wir zum Pfandleiher gehen müssen, um geliebte Dinge zu veräußern, steht uns offenbar eine schlechte Zeit bevor. Wir sollten rechtzeitig unsere Ressourcen sichern und mehr Zuversicht in uns selbst und unsere Fähigkeiten aufbauen – und gut aufpassen, wem wir vertrauen.


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